CHRIS BOETTCHER

Paparazzo | 26.03.2011ausverkauft!

Paparazzo in Alitzheim

Comedian Chris Boettcher begeistert sein Publikum

Ein Paparazzo packt aus: Comedian Chris Boettcher verschonte keinen Star oder Politiker, in seinem zweieinhalbstündigen Programm in der voll besetzten Alitzheimer DJK Halle. Er begeisterte Jung und Alt mit seinen perfekten Parodien, seinen selbst geschriebenen oder umgedichteten Liedern und seinen hervorragender Stand UP-Comedy.

Egal, ob mit Parodien, Musik oder Stand-Up-Comedy, der gebürtige Ingolstädter Chris Boettcher wusste stets zu überzeugen, so dass die Zuschauer in der ausverkauften DJK-Halle aus dem Lachen und kräftigen Mitklatschen schon fast gar nicht mehr herauskamen.

War er doch im November 2009 schon einmal hier zu Gast, brachte er nun sein neues Programm "Paparazzo" mit. Er kündigte gleich vollmundig an: "Nichts als die Wahrheit. Chris Boettcher packt aus!". Dies sollte sich dann im Verlauf des Abends bewahrheiten. Besonders die zahlreichen Skandale waren Thema. Selbst geschriebene oder umgedichtete Liedstücke wie zum Beispiel "Ein Schwein steckt sich an, eine Sau infiziert sich für dich" durften natürlich ebenso nicht fehlen. Auch auf Karl-Theodor zu Guttenberg kam der 46-Jährige zu sprechen. Er schlug ihn als künftigen Trainer des FC Bayern vor, da er dann vielleicht die Punkte von Dortmund kopieren könnte.

Boettcher stellte zudem seine fast bis zur Perfektion getriebenen parodistischen Fähigkeiten in "Waldi's EM-Club" unter Beweis. Weitere Höhepunkte des Abends waren die "Wildbad Kreuther Herzbuben" Edmund Stoiber und Horst Seehofer als Boygroup aus Bavaria sowie Ausschnitte aus dem Kultsprachführer "Fränglisch mit Loddar". Mit seinem Wies'n-Hit "10-Meter-Geh" rockte er kurz vor Ende seines zweieinhalbstündigen Programms noch einmal die Halle. Alles in allem blieb wohl an diesem Abend in Alitzheim kein Auge trocken und das Publikum belohnte den Künstler mit minutenlangem Beifall. Es war bereits der fünfte Kabarett-Abend, den die DJK ausrichtete. Der nächste ist am 17. November mit Günter Grünwald.


mainpost.de | Dominik Dorsch



Blick auf die üblichen Verdächtigen

Gespräch mit Chris Boettcher über sein Programm "Paparazzo"

FRAGE: Herr Boettcher, Sie sind nun schon zum zweiten Mal in Alitzheim zu Gast. Zuletzt spielten Sie hier im November 2009. Was macht Alitzheim für Sie so besonders?

Chris Boettcher: Also zunächst finde ich die Gegend sehr schön und die Leute sind sehr nett. Ich komme eigentlich mehr wegen der Leute. Den Werner Herkert, den kenne ich persönlich, und ich komme nach wie vor gerne hierher.

Sie sind aber diesmal mit einem neuen Programm "Paparazzo" am Start. Auf was dürfen wir uns da freuen?

Boettcher: Es ist natürlich ein Blick auf die Prominenz, die üblichen Verdächtigen, die man oft in der Zeitung sieht. Doch wie ich sie mache, kennt man sie eigentlich eher wenig. Beispielsweise sieht man Angela Merkel von ihrer erotischen Seite. Die Politiker im Gesamten bekommen etwas ihr Fett weg. Natürlich gibt es aber auch Einblicke in Waldi's EM-Club - allerdings mit ganz anderen Gästen.

Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Louis van Gaal, Reiner Calmund, Edmund Stoiber und noch viele mehr wurden und werden von Ihnen nach wie vor hervorragend parodiert. Auf welche "Opfer" dürfen wir uns denn in Zukunft freuen?

Boettcher: Also, das lasse ich eigentlich immer auf mich zukommen. Die Fußballer mache ich ja immer für Bayern 3. Ich wusste ja auch vorher nicht, dass Lothar Matthäus mich immer wieder mit neuen, ja sagen wir, Fähigkeiten überrascht. Aber der Bayern-Trainer für die neue Saison, Jupp Heynckes, ist schwierig zu parodieren. Als er vorübergehend vorletzte Saison die Bayern für die letzten fünf Spiele coachte, habe ich schon immer Franz Beckenbauer für ihn sprechen lassen.

Kaum ist Indira aus dem Dschungelcamp zurück, präsentiert sie ihre neue Schlagersingle "Hol de Radio". Die Ähnlichkeit mit Ihrem Wiesn-Hit "10-Meter-Geh" ist verblüffend. Wie ist, beziehungsweise war Ihre Reaktion auf Indira's "Plagiat"?

Boettcher: Ja, ich glaube einfach, sie hat ein bisschen zu viel Eiweiß abbekommen im Dschungel. Das schlägt aufs Gehör und aufs Gehirn. Aber da drauf kann ja eigentlich auch nichts schlagen, wenn nichts da ist. Mir war das mehr oder weniger egal, aber mein Musikverlag muss meine Rechte wahren und wehrte sich dagegen. 70 Töne hat sie exakt übernommen, danach habe ich aufgehört zu zählen. Ich bin da auch nicht böse, wahrscheinlich ist sogar "Let it be" von ihr (lachend).

Sie haben einen solch prallen Terminplan. Ist das nicht unheimlich schwierig, dann immer auf den Punkt lustig und witzig zu sein? Woher nehmen Sie da die Kraft?

Boettcher: Ich fühle mich tatsächlich momentan etwas müde. Aber wenn dann natürlich die Zuschauer erwartungsvoll dasitzen und ich stehe auf der Bühne, dann überwiegt doch die Freude deutlich, und wenn sie dann klatschen und lachen, dann noch umso mehr. Ich habe dieses Jahr auch noch zwei Bücher geschrieben und das hat mich viel Zeit gekostet. Aber deswegen hab ich auch in meinem Tourplaner ganz dezidiert im Monat August drinstehen: Chris macht Urlaub.

Abschließend noch: Lothar Matthäus – ich vermute mal, Ihre Lieblingsparodie-Gestalt – hatte am vergangenen Montag 50. Geburtstag. Wie hört sich da der Glückwunsch von Chris Boettcher an?

Boettcher: Bleib so, wie du bist! Ich hab ihm über den Fußballstammtisch auf Bayern 3 komödiantisch gratulieren lassen. Franz Beckenbauer und die anderen haben gesungen: "50 Jahre und kein bisschen klüger, aus gehabten Ehen nichts gelernt, 50 Jahre auf dem Weg zur Bundesliga - und noch 50 Jahr' davon entfernt."


mainpost.de | Dominik Dorsch